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  marianne mettler
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Dr. Klaus Speidel, Wien 2020
Marianne Mettler, Zürich *1964
Lebt und arbeitet in Zürich
Bildende Künstlerin | Audio Visual Art, | Kuratorin und Initiatorin Window of FAME
 
M.A. für Setdesign, Hochschule für Musik und darstellende Kunst, Wien. Digital Film SAE Zürich. Kuratorin und Initiatorin des Off Space Window of FAME, Zürich seit 2015
 
Art Statement
Ausdrucksstarke, großformatige Gesichter sind Leitfäden, entlang derer ich mich bewege. Meine experimentellen Foto- und Videoarbeiten sind installative Momentaufnahmen. Meine Konzepte sind sozio-politisch ohne moralisch zu sein.  Sie erfordern in ihrer Mehrschichtigkeit, die volle Aufmerksamkeit des Betrachters. Mein Umfeld beeinflusst meine Arbeit. Oft finde ich erst nach einigen Wochen oder Monaten eine angemessene materielle Form für meine inneren Bilder. Sinnlichkeit, Ironie, Leichtigkeit und Dynamik sind mir in der Ausarbeitung wichtig. Der Abschluss einzelner Arbeiten wird insofern Teil meines kreativen Ablaufs als sie neue Ziele definieren.
 
Projekt Statments (Auswahl)
Sag ja mein Lieb
Spurensuche in Athen. Eine fotografische Gegenüberstellung. Zwei Welten, ein Körperkult. Venus, Schönheitsideal des alten Griechenlands, schaut mit begehrlichem Blick auf den leicht geöffneten Hosenbund ihres Gegenübers…der Blick ins unaufgeräumte Schlafzimmer zeigt, dass sie nicht die erste ist. Die Zeiten haben sich geändert. Er checkt erstmal seinen Social Media Account. Sein Gesicht ist oberhalb des Mundes angeschnitten. Der Fokus liegt auf seinem durchtrainierten Oberkörper. Ihr Blick ist fordernd.
 
Angespült | Gestrandet
Gesichtslose Menschenmassen werden in diese stille Landschaft gespült. Sie warten auf etwas Undefinierbares.  Werden Sie abgeholt? Wann? Von wem? Das Weiss ist nur oberflächlich unschuldig. Die kleinen Farbnuancen und Grauschleier lassen ein Vibrieren erkennen, das unter dem Schneemantel vergraben liegt.
 
Words fail me (Titel)
…Sprachlos; Sprache verlieren - starke performative Close-Ups involvieren uns in einen zerrissenen Gemütszustand. Rhythmisches Herzklopfen begleitet uns in dieser emotionalen Videoperformance. Ist Herzklopfen universell?  Herzklopfen hat keine Sprache, Herzklopfen gehört keiner Religion an, Herzklopfen verbreitet keinen Hass…
 
Stillstand
eine optische Täuschung der zeitlichen Wahrnehmung
Bilder sind schnell. Unser intimes Bewusstsein reagiert unmittelbar. Ungefiltert, einen kurzen Moment verweilend. Einen Moment, einen bestimmten Zustand der Realität, einen bestimmten Ort zu einem
bestimmten Zeitpunkt festhaltend. Eine Gegenüberstellung von Zeit und wie Zeit wahrgenommen
wird. Eine Suche. Erfassen eines Augenblicks. Zwischen den gezeigten Fotografien liegen 30 Jahre.  Die Bildinhalte verbinden sich. Farben verblassen und vermischen sich mit den schwarz-weiss Fotografien.
Bilder täuschen nicht; es hat sich vordergründig nichts geändert. Gar nichts. Still stehen. Es ist immer noch ein Dorfplatz; Kinder spielen immer noch; Menschen betreten und verlassen immer noch einen Innenhof; Industrie und Eisenbahn prägen immer noch die Landschaft. Es hat sich überhaupt nichts geändert...Vordergründig.
 
Zwei Geschwindigkeiten
Der Pulsschlag ist hörbar. Die mehrteiligen Fotografien katapultieren uns in unterschiedliche Lebensumstände. In warme Brauntöne die Einen;  kühl,  farbreduziert die Anderen. Die Temperaturen sind konträr.  Die Dynamik spielt in beiden Bildwelten eine Rolle. Ist der Müssiggang des ruralen Lebens mit dem Geschwindigkeitsdiktat der Grossstadt gleichzustellen? Äusserlich nein. Die Bilder vermitteln uns eine vielschichtigere Wahrnehmung. Geheimnisvoll, undurchdringlich, hektisch ist der Tanz der Grossstadtbewohner, Idyllisch, gesellig, traditionell und ruhig derjenige der Landbevölkerung. Oder ist es genau umgekehrt? Der Tanz der Vorurteile wird überall getanzt.